Getreu dem Sprichwort „Bilder sagen mehr als 1000 Worte“ gehört auch das Pressefoto zu den wichtigen Handwerkszeugen der täglichen PR-Arbeit. Starke Pressebilder sind mit dafür verantwortlich, ob eine Pressemitteilung oder ein Fachartikel Erfolg in den Medien hat.
Der erste Eindruck zählt schließlich auch beim Foto. Können Sie den Betrachter nicht überzeugen, liest er womöglich auch nicht den dazugehören Artikel und somit auch nicht Ihre Botschaft.
Oft ist kein Profi-Fotograf zur Hand und es wird selbst zu Kamera gegriffen. Daher haben wir Ihnen 9 Tipps für ihre Pressefotos zusammengestellt.
- Die richtige Motivwahl
Statische Fotos sind langweilig. Viel zu häufig sieht man noch Porträts, bei denen die Personen direkt an der Wand stehen. Dies wirft nicht nur hässliche Schatten, sondern sorgt auch direkt für Gähnen beim Betrachter. Nutzen Sie den Raum aus und seien Sie kreativ – das ist auch bei Pressefotos nicht verboten.
Probieren Sie ein paar Dinge aus und geben sich nicht mit dem ersten Schuss zufrieden. Bringen Sie Aktion und Bewegung in die Bilder, indem Sie beispielsweise Mitarbeiter bei der Arbeit zeigen. Schauen Sie, wie das Bild von oben, unten oder der Seite wirkt.
Ein kleiner Tipp: Geben Sie Ihrem Gegenüber etwas in die Hand oder wenn möglich etwas, an dem er sich abstützen kann. Schon wirkt die Person lockerer, da die Hände etwas zu tun haben – denn es muss ja nicht immer die berühmte Raute sein.
- Versteckte Botschaft im Hintergrund?
Im Eifer wird häufig die Konzentration voll auf das Motiv gelegt. Sieht die Person gut aus, passt die Frisur, ist die Handlung natürlich. Der Hintergrund wird dabei schnell außer Acht gelassen. Gibt es Störfaktoren wie ein Schild vom Notausgang, eine Lampe, die schnell zum Geweih werden kann oder ist sogar ein Kalender im Hintergrund zu sehen, der einen Rückschluss auf das Alter des Fotos erlaubt? Alles Dinge, die vor dem Foto geprüft werden sollten. Am besten kurz ein Probefoto machen, auf dem Kamera-Display alle Ecken nach Störquellen absuchen und dann mit dem Shooting beginnen.
- Welches Bildformat
Hochformat? Querformat? Die Antwort lautet beides. Stellen Sie den Medienvertretern im besten Fall beide Formate zur Verfügung. Auf diese Weise erleichtern Sie den Redaktionen die Arbeit beim Layout und Ihre Chance auf einen Abdruck steigt.
Ihr braucht ein quadratisches Foto für Online-Veröffentlichungen wie auf Instagram? Auch kein Problem. Unser Auge fällt natürlicherweise zuerst auf den Mittelpunkt eines Bildes. Das bedeutet, dass der Schwerpunkt der Fotos auch im Zentrum liegen sollte. Wird diese Bildaufteilung eingehalten, kann man später problemlos ein quadratisches Posting aus seinem Pressefoto erstellen.
- Was ist die richtige Bildauflösung für Online- und Printmedien?
Die Größe ist ein wichtiges Thema bei Pressefotos. Sind die Bilder zu groß, können Sie nicht per E-Mail verschickt werden, sind sie zu klein, sind die Fotos nicht druckfähig in Printmedien.
Zu empfehlen sind daher Formate von etwa 3000 x 2000 Pixeln und rund 3 MB Größe.
Tipp: Bitte verschicken Sie die Bilder vorher nicht intern per Whatsapp oder MS Teams. Hierbei wird immer eine Komprimierung vorgenommen und kostbare Bilddaten gehen verloren. Nutzen Sie, wenn möglich eine Cloud, damit die Originaldatei zum zuständigen Kollegen wandert. Denn auch per Outlook können die Bilder (wenn man nicht aufpasst) komprimiert werden.
- Die Bildunterschrift ist Pflicht bei Pressefotos
Die Bildunterschrift gehört zu jedem Foto wie der Dateiname. Sie sollte möglichst so geschrieben werden, dass sie zu verstehen ist, ohne den Artikel zu lesen und keine Fragen aufwirft. Im Gegenteil: Sie soll Fragen beantworten. Welche Personen sind zu sehen (von links nach rechts), was machen sie gerade und wo befinden sie sich.
- Pressefotos als Link oder im Anhang?
Hier scheiden sich die Geister. Jede Redaktion möchte es anders haben. Die einen mögen es nicht, wenn der Posteingang durch große Anhänge verstopft ist, und wollen lieber bei Bedarf die Bilder herunterladen. Andere wollen die Bilder lieber sofort im Anhang finden. Und teilweise werden Links auch von Mail-Servern als Spam erkannt und geblockt.
Hierfür gibt es nur eine einfache Lösung: Nachfragen! Sprechen Sie mit Ihren wichtigsten Medienvertretern und fragen Sie nach den Vorlieben. Denn am Ende haben ja beide Seiten etwas davon, wenn die Informationen so gut wie möglich angeliefert werden.
- Bei wem liegen die Bildrechte?
Eine wichtige Frage, um nicht im Nachhinein teure Überraschungen zu erleben. Klären Sie vor der Veröffentlichung, wer das jeweilige Foto geschossen hat und fügen Sie ein „Foto: livewelt“ zur Bildunterzeile hinzu bzw. nennen Sie ihren Fotografen, falls entsprechendes mit ihm geklärt wurde. Zudem sollte ein schriftliches Einverständnis der abgelichteten Personen vorliegen, damit die Fotos vom Unternehmen auf allen Kanälen bedenkenlos genutzt werden dürfen.
- Ist ein Logo im Bild erlaubt?
Generell ist es erlaubt, Logos und Markennamen zu platzieren – allerdings sollte man es in den Fotos und sehr dezent machen. Also kein Firmenlogo wie ein Wasserzeichen in das Bild einarbeiten. Trägt der Monteur allerdings seine Dienstkleidung, ist das in der Regel kein Problem, solange das Logo nicht im Fokus steht.
Hier ist also Zurückhaltung und geschicktes Verstecken von Logos gefragt. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Fotomaterial und damit auch der ganze Beitrag von den Redaktionen als zu werblich eingestuft wird.
- Welche Fotos sollte ich immer parat haben?
Es gibt sogenannte „Must have“-Fotos für jedes Unternehmen. Dazu gehören Porträts der Geschäftsführer und wichtigsten Ansprechpartner im Unternehmen. Genauso sollte man Bilder vom Unternehmen bzw. der Geschäftsräume und auch von Mitarbeitern in Aktion parat haben. Mit dem passenden Bildvorrat kann man auch auf redaktionelle Anfragen schnell reagieren. Aber Vorsicht: Dies ist keine einmalige Aufgabe. Die Bilder sollten alle zwei bis drei Jahre auf Aktualität geprüft werden.